Toulouse: Die rosafarbene Stadt mit einem Hauch von Spanien
Hey Leute, stellt euch vor, ihr schlendert durch enge Gassen, die in der Abendsonne in allen erdenklichen Rosatönen leuchten – von zartem Altrosa bis zu kräftigem Terrakotta. Über euch weht eine warme Brise, die nach Knoblauch und gebratenem Paprika duftet, und aus den Bars dringt der Sound spanischer Gitarrenmusik. Nein, ihr träumt nicht von einer Mischung aus Frankreich und Spanien, ihr seid in Toulouse! Als ich mit meinem völlig überladenen Rucksack hier ankam, dachte ich erst, ich hätte mich im Zug versehen. Aber nein, diese Stadt ist einfach die coolste, europäischste Mischpoke, die ich je erlebt habe – und das komplett ohne teure Flüge. Kommt mit, ich zeige euch, warum Toulouse ein absolutes Muss für jeden Backpacker ist.
Warum eigentlich “rosafarbene Stadt”?
Das ist keine Marketing-Erfindung, Leute! Der Spitzname kommt vom hauseigenen Baumaterial: den backsteinartigen Ziegeln aus terrakottafarbenem Ton. Die ganze Innenstadt ist daraus gebaut! Mein erster Gedanke: “Boah, die haben ja nur eine Farbe in der Bauabteilung.” Aber wenn die untergehende Sonne die Fassaden trifft, verwandelt sich die Stadt in ein lebendes Gemälde. Mein bester Tipp: Setzt euch mit einer Baguette-Stange (kostet quasi nichts) an das Ufer der Garonne und genießt die Show. Probiert mal, das perfekte Rosa-Foto zu schießen – ich hab’s aufgegeben, das Handy kann das einfach nicht einfangen. Da muss man einfach selbst da sein.
Violettes Gold und Studentenflair
Toulouse ist eine junge, lebendige Studentenstadt. Und das merkt man! Die Preise in den Kneipen sind human, und die Stimmung ist immer locker. In einer kleinen Bar im Viertel Saint-Cyprien habe ich mich mit ein paar Erasmus-Studenten angefreundet, die mir den ultimativen Geheimtipp gaben: Pastel. Nein, nicht die Kreide, sondern eine Pflanze, aus der man früher blaue Farbe gewann und Toulouse damit reich machte. Heute findet man das “violettes Gold” überall – als Farbakzent an Türen, in Kunstwerken und sogar in Honig! Ein selbstironischer Moment: Ich dachte erst, sie meinen “Pastis”, den Anisschnaps. Naja, nach dem Irrtum musste ich dann natürlich beide Dinge probieren.
Der spanische Hauch: Mehr als nur Tapas
Von Toulouse aus ist man schneller in Barcelona als in Paris. Kein Wunder, dass hier spanisches Leben pulsiert! Auf dem Marché Victor Hugo, einer gigantischen Markthalle im Erdgeschoss mit Restaurants im ersten Stock, gibt es Stände, an denen ihr euch fühlt, als wärt ihr jenseits der Pyrenäen. Der Duft von Chorizo und Oliven liegt in der Luft. Mein Budget-Tipp: Kauft euch am Marktstand ein paar frisch gebratene Padrón-Pfeffer (ein Euro die Tüte!) und esst sie draußen auf den Stufen. Für ein paar Cent bekommt ihr hier ein echtes Geschmackserlebnis. Abends füllen sich die Plätze, und aus den Bars dringt der Sound von Flamenco und spanischen Gesprächen.
Abenteuer am Canal du Midi
Ihr habt genug von Stadtgetümmel? Kein Problem! Der Canal du Midi, ein UNESCO-Weltkulturerbe, schlängelt sich direkt durch Toulouse. Mein absolutes Highlight: Einfach in den Supermarkt marschieren, sich mit Käse, Oliven und einem billigen Rotwein (die berühmten “Vin de Toulouse”-Flaschen gibt’s ab 3 Euro) eindecken und sich an das Ufer des Kanals setzen. Hier trefft ihr andere Backpacker, Locals, die ihre Hunde ausführen, und Leute, die einfach nur das Leben genießen. Ich habe einen ganzen Nachmittag damit verbracht, den Booten zuzusehen und mich mit einem französischen Pärchen zu unterhalten, das mir beibringen wollte, wie man “Pain au chocolat” richtig ausspricht. Es ist grandios gescheitert.
Bye Bye, teures Paris!
Für uns Budget-Reisende ist Toulouse ein absoluter Jackpot. Die Hostels sind günstiger als in den nordfranzösischen Metropolen, und das Essen auch. Der Game-Changer: Viele Museen, wie das spektakuläre Luftfahrtmuseum Aeroscopia, haben ermäßigte Eintritte für Studenten und junge Leute unter 26. Die beste Fortbewegung sind übrigens die eigenen Füße oder das supergünstige Metro- und Tram-System. Mein größtes Abenteuer? Eine spontane Mitfahrgelegenheit zu den nahegelegenen Sonnenblumenfeldern, organisiert über eine Hostel-App. Das hat genau null Euro gekostet und war unbezahlbar.
Fazit: Toulouse hat mich komplett umgehauen. Diese Stadt muss man nicht nur sehen, man muss sie fühlen und schmecken. Sie ist das perfekte Reiseziel für alle, die das französische Lebensgefühl lieben, aber auch eine Prise mediterrane Lässigkeit und spanisches Feuer suchen – und das alles, ohne das Portemonnaie zu plündern. Also, schnappt euch den Rucksack, bucht ein Billigticket und taucht ein in dieses rosa-orange-violette Farbenmeer. Toulouse, merci pour tout! Ich komme wieder.
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