Chengdu: Heimat der Pandas und kulinarischen Erlebnisse
# Chengdu: Heimat der Pandas und kulinarischen Erlebnisse
Stell dir vor, du landest in einer Stadt, die so entspannt ist, dass selbst die Pandas hier im Zeitlupentempo durchs Leben schlendern. Willkommen in Chengdu! Als Backpacker mit schmalem Budget und großer Neugier habe ich diese Stadt geliebt – nicht nur wegen der niedlichen Bären, sondern auch wegen der scharfen, schmackhaften Küche, die dir garantiert den Schweiß auf die Stirn treibt. Hier geht’s zu meinen Highlights und ein paar ungeschönten Backpacker-Erfahrungen.
Pandas zum Frühstück: Der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding
Früh aufstehen lohnt sich – zumindest, wenn man Pandas beim Frühstück zusehen will. Die Panda-Aufzuchtstation ist das Disneyland für Tierliebhaber, nur ohne überteuerte Mickey-Maus-Ohren. Für umgerechnet 10 Euro Eintritt (Studentenrabatt nicht vergessen!) marschierte ich um 8 Uhr morgens durch die Anlage und sah die flauschigen Riesen Bambus mampfen, auf Bäume klettern oder einfach nur faul in der Sonne dösen. Pro-Tipp: Die kleinen roten Pandas sind genauso süß und deutlich aktiver – einer hat mir fast die Sandwich-Tüte geklaut. Typisch Chengdu: selbst die Tiere sind food-obsessed.
Feuer im Mund: Die Sichuan-Küche haut rein
Nach den Pandas brauchte ich etwas, das mich wachrüttelt – und Sichuan ist dafür bekannt, dass es das mit jedem Bissen tut. Hot Pot ist Pflicht: Ein brodelnder Topf mit scharfer Brühe, in den du alles wirfst, was essbar ist (und ein paar Dinge, bei denen du dir nicht ganz sicher bist). In einem winzigen Lokal traf ich eine Gruppe deutscher Backpacker, die sich tapfer durch Tofu, Innereien und „mysteriöse Pilze“ kämpften. Unser gemeinsames Leiden schweißte uns zusammen – und die lokalen Biere („Snow Beer“, 1 Euro pro Flasche) halfen, das Feuer zu löschen. Achtung: „Mild“ bedeutet hier immer noch „europäisch gesehen lebensgefährlich“.
Teehaus-Kultur: Entspannung auf Chengdu-Art
Nach all dem Adrenalin (und Chili) braucht man eine Pause – und die findet man in Chengdu’s Teehäusern. Im People’s Park sah ich Omas und Opas Tai Chi machen, während ich für umgerechnet 2 Euro eine Tasse Jasmintee schlürfte. Ein älterer Herr zeigte mir, wie man richtig Tee einschenkt (anscheinend habe ich jahrelang alles falsch gemacht), und eine Gruppe Studenten lud mich zum Mahjong-Spiel ein. Verloren habe ich natürlich, aber hey – Hauptsache, ich sah aus wie ein lokaler. Fast.
Spontan-Trip: Die Buddha-Statue von Leshan
Eigentlich wollte ich nur zwei Tage bleiben, aber dann erzählte mir ein schwedischer Backpacker im Hostel von der 71 Meter hohen Buddha-Statue in Leshan, nur zwei Zugstunden entfernt. Spontanität siegte: Für 5 Euro saß ich im überfüllten Zug (keine Sitzplätze, aber dafür freundliche Bauern, die mir Erdnüsse anboten). Die Statue ist so riesig, dass man sich winzig fühlt – und die Wanderung drumherum bietet genug Fotomotive, um Instagram für Wochen zu füttern. Bonus: Die Bootsfahrt direkt vor dem Buddha kostet nur 3 Euro und ist jeden Cent wert.
Nachtleben: Hot Pot, Karaoke und „nur noch ein Bier“
Chengdu schläft nie – zumindest nicht, wenn es nach den Hostel-Bekanntschaften geht. In der Jinli-Straße probierten wir Street Food wie „Chuan Chuan“ (Spießchen, die in scharfer Brühe gekocht werden) und landeten später in einem Karaoke-Lokal, wo ich mich mit einer schrecklichen Version von „Wonderwall“ blamierte. Die Locals fanden’s trotzdem super und luden uns auf „Baijiu“ (Reisschnaps, der wie Feuerwehrbenzin schmeckt) ein. Am nächsten Morgen bereute ich alles – aber hey, das gehört zum Backpacker-Leben dazu.
Chengdu hat mich mit seiner Mischung aus Niedlichkeit (Pandas!), Schärfe (Sichuan-Pfeffer, ich hasse und liebe dich) und Gelassenheit überzeugt. Es ist eine Stadt, in der man sich sofort wohlfühlt – selbst wenn man nur mit 20 Euro am Tag reist. Also: Pack deine Tasche, übe dein „mild bedeutet nicht mild“ auf Chinesisch und lass dich von den Pandas und dem Hot Pot verzaubern. Und falls du mich suchst – ich bin wahrscheinlich gerade wieder im Teehaus und verliere beim Mahjong.
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